Kita-Not-Schließungen

Mit diesem Thema tue ich, sowie auch viele andere Eltern, mich schwer.
Bisher hatte ich im letzten und ersten Kitajahr sehr viel Glück, da unsere Kita mit Personalmangel oder hohem Krankheitsstand keine Probleme hatte.
Doch nun sieht es doch plötzlich ganz anders aus. Vor einigen Wochen sind einige Erzieher gegangen und sind in eine wohnortnahe Kita gewechselt. Nachvollziehbar!
Da wir allerdings auch hauptsächlich Mädels in den 20ern sowie 30ern haben, war es eigentlich auch absehbar, dass hin und wieder auch eine Frau schwanger wird und auf der Stelle weg ist (Berufsverbot).

Tja, leider sind es jetzt einige Erzieherinnen, die schwanger sind und nun fehlen in jeder Gruppe gleich mehrere Personen, die teilweise hin und her wechseln müssen.

Erst gestern war meine Laune gedrückt, als am Elternabend darüber gesprochen wurde, dass 1. nun eine Abfrage aller Eltern erfolgt, in der wir mitteilen sollten, an welchen Tagen wir unsere Kinder anderweitig betreuen können. Und 2. wurde bereits eine Notschließung angedroht, falls dies auf diesem Wege nicht klappt.

Was nun?
Ich selbst bin zwar im Homeoffice tätig, doch mit meinem Jungen zu Hause würde ich höchstens 20 % meiner Arbeit schaffen, da er, verständlicherweise, mit mir spielen möchte oder generell versorgt werden muss, bei allem, was er selbst noch nicht kann. Termine / Video- oder Telefonkonferenzen müssten abgesagt oder verschoben werden, da dies schlichtweg einfach nicht möglich ist.
Das Ende vom Lied: Die Vorgesetzten sind nicht gerade erfreut über so eine Situation.
Meine Alternative: Überstunden nehmen… aber will man dies?

Kitakosten laufen weiter?
Genau… selbst wenn ich mich auf den Kopf stelle, eine andere Betreuung suche, die Kosten verursacht oder selbst Urlaub bzw. viele Überstunden nehme… selbst dann fallen dennoch die üblichen Kitakosten an, die (zumindest in Bochum) nicht niedrig sind.

Bin ich wütend?
Klar – aber jetzt mal ehrlich: Weder ich noch mein Kind, die Kita selbst oder die Erzieher können etwas dafür. Was ist dann das Problem?
UND dies müsste ganz großgeschrieben werden: die Politik!
Diese Aussage hatte die Kitaleitung am Elternabend mehrfach erwähnt. Dieses Problem ist mir schon vor einigen Jahren das erste Mal zu Ohren gekommen. Und anscheinend hat sich daran nichts geändert.

die Lösung:
Es müsste zu diesem Thema eine Anregung geben. Eine Anregung an viele Menschen, diesen Beruf auszuüben.
Was könnte diese Anregung sein:
Mehr Geld, bessere Arbeitsbedingungen, mehr Urlaub, mehr Benefits in verschiedenen Bereichen, mehr Unterstützung bei einem Berufswechsel! Diese Unterstützung beim Berufswechsel gibt es beispielsweise bereits in Sachsen. Hier kann man zum Beispiel eine rein schulische Ausbildung als Erzieherin beginnen und bekommt ein BAföG (dies kann je nach Kinderanzahl und Lebensumständen so hoch sein wie ein Vollzeitgehalt), welches nicht zurückgezahlt werden muss.
Diese Lösung und viele andere Anregungen für den Beruf als Erzieher müssen her!

Ich hoffe, dass wir alle ohne viele Notschließungen durch den Herbst und Winter kommen und bete, dass sich bald mal etwas in diesem Bereich ändert!

Wie sind deine Erfahrungen? Wie siehst du dieses Thema und wie wäre deine Lösung?
Teile es mir gern in den Kommentaren mit. 🙂

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