Schlafen im Elternbett

Dieses Thema ist so stark umstritten wie kaum eines, wenn es um Babys geht.
Ich liste in diesem Beitrag die Vor- und Nachteile der Schlafweisen auf.

Kurz vorab unsere Situation:

Ich hatte mir vor der Geburt vorgenommen, dass mein Baby niemals in unserem Bett schlafen würde, da es zu gefährlich ist (im Internet ließt man viel… sehr viel). In der ersten Nacht waren wir nach der Geburt alle so fertig, dass wir im Krankenhaus schnell einschlafen konnten. Papa, Baby und Mama jeweils im eigenen Bettchen. Doch schon in der zweiten Nacht (mein Mann musste nach Hause, da kein Familienzimmer frei war) hat mein Baby so viel geschrien, sobald ich ihn in seinem Bettchen abgelegt hatte, sodass ich ihn zu mir ins Bett nahm (natürlich waren alle Seiten gut geschützt, dass er nicht rausfallen konnte). An meiner Brust war er ruhig und schlief sehr schnell ein. Immer wieder versuchte ich ihn in sein Bettchen zu legen, doch leider merkte er es sofort und schlief am Ende nun neben mir ein.

Auch zu Hause wurde im Beistellbett so viel geschrien, dass er auch hier in der ersten Nacht bei uns im Elternbett schlief. In der Nacht wachte ich voller Panik auf, dass mein Mann oder ich den Kleinen überrollen könnten, sodass wir uns schon bald dazu entschlossen hatten, dass ich mit meinem Baby nun im Kinderzimmer zusammen schlafen sollten. Auch für meinen Mann war es entspannter, da er sich nur so etwas für seine Arbeit erholen konnte.

Bis heute (mein Baby ist nun bereits über 1 Jahr alt) haben wir beide es uns im Kinderzimmer gemütlich gemacht. Für uns war es die beste und für alle die entspannteste Lösung. Mal sehen, wie lange es so bleibt.

Forderungen der Gesellschaft

Wenn man sich zu diesem Thema ein wenig umhört, hat meist die ältere Generation die Meinung, dass du am besten gar nicht erst anfangen solltest, dein Baby mit ins Bett zu nehmen, da du es ansonsten verwöhnst und dieses Verhalten dann schwer abgewöhnen kannst. Oft ist ebenfalls zu hören, dass Babys so schnell wie möglich selbstständig sein sollten.
Meinungen gibt es sehr viele von dieser Art, doch eine Aussage hat mich dann doch etwas schockiert: „Wenn dein Baby im eigenen Bett schreit, machst du am besten das Licht aus, die Tür zu und gehst ohne Kommentar aus dem Raum… irgendwann gewöhnt es sich daran. So haben wir das Früher auch gemacht.“ Hierzu komme ich noch später im Beitrag.

Es wird den Müttern also oft versucht einzureden, wie es richtig ist und dass es NUR DEN EINEN RICHTIGEN WEG gibt. Lasse dich hiervon nicht verunsichern und tu nur das was für dich und dein Baby am besten ist und mit dem ihr beide euch am wohlsten fühlt.

Schlafen im eigenen Bett

Bewiesen ist in diesem Bereich kaum etwas… dies nur schon mal vorab. Alle hier erwähnten Vor- und Nachteile sind nur Vermutungen oder Studienergebnisse, die nicht unbedingt in Stein gemeißelt sind.

Empfohlen wird das Schlafen der Babys im eigenen Bett, damit die Gefahr verringert wird, im Schlaf von den Eltern erdrückt zu werden oder von herumliegenden Decken oder Kissen zu wenig Sauerstoff zu bekommen.
Vorteil im eigenen Kinderbett ist zudem, dass die speziell hergestellten Matratzen atmungsaktiv sind, falls das Baby sich doch mal auf den Bauch und auf das Gesicht rollt.
Des Weiteren sind Babybetten rundherum gesichert und somit ist ein „aus dem Bett fallen“ nicht möglich. (Bitte die Höhe eines Beistellbettes beachten – falls dies genutzt wird)

Nachteile sind / können folgende sein:
– Babys schlafen in der Regel schlechter ein, wenn sie ins eigene Bett gelegt werden, da sie sich oft an Mutter oder Vater klammern.
– Studien zufolge stillen Mütter schneller ab, wenn Babys im eigenen Bett und im eigenen Zimmer übernachten.
– Es ist für die Mutter viel umständlicher nachts regelmäßig aufzustehen und eventuell noch ins Nebenzimmer zu gehen, um das Baby zu füttern.
– Falls der Schnuller mal verloren geht, ist der Weg ebenfalls länger um den Schnuller wiederzugeben.  
– In der Regel wird dein Baby weinen, wenn es aufwacht und dich nicht sehen kann.

Schlafen im Elternbett

Von der aktuellen Generation hört man immer öfter, dass sie sich das Bett mit ihrem Baby / Kindern teilen.

So teilt sich bis heute Alicia Silverstone (bekannt aus Clueless) ihr Bett mit ihrem 11-jährigen Sohn.
Milla Jovovich teilt sich ebenfalls das Bett mit ihren Kindern sowie Daniela Katzenberger mit ihrer Tochter als sie ein Baby war.

Die Vor- und Nachteile hast du bestimmt schon im vorherigen Abschnitt erkennen können. Hier noch mal aufgelistet:

Vorteile:
– Im besten Falle kein großes Theater, wenn die Familie gemeinsam ins Bett geht.
– Laut einigen Studien wird so die Eltern-Kind-Bindung gestärkt
– Keine langen Wege, falls der Schnuller verloren geht
– Keine langen Wege, wenn du dein Baby füttern musst
– Du hast eventuell ein besseres Gefühl, wenn du immer mal wieder selbst schauen kannst, ob alles in Ordnung ist.
– Mütter die stillen, stillen laut Umfragen erst später ab, wenn sie gemeinsam im Bett schlafen. (Mit ca. 12 Monaten oder länger)
– Dein Baby kann dich beim Aufwachen sehen.

Nachteile:
– Erstickungsgefahr kann drohen (bitte alle unnötigen Decken, Kissen oder Kuscheltiere rauslassen – dasselbe gilt für das eigenen Babybettchen)
– Das Baby könnte hinausfallen (nutze entweder ein Beistellbettchen oder nutze für das Familienbett entsprechende Gitter, die ein Hinausfalls verhindern.)
– Höchstwahrscheinlich hast du im Elternbett keine atmungsaktive Matratze (nutze auf keinen Fall ein Wasserbett oder zu weiche Matratzen)

Mein Fazit:

Ich habe von vielen Müttern gehört, dass sie zu Beginn immer und immer wieder versucht haben, das Baby im eigenen Bett und eigenen Kinderzimmer zum Einschlafen zu bringen. Dies endete immer in einer kleinen Katastrophe und das Baby hat jeden Abend zwei Stunden oder länger geweint, bis es mit ganz viel Gesang und Geduld zum Schlafen gebracht wurde. Da nach dem ersten Aufwachen in der Nacht das Spielchen wieder von vorn losging, haben sich die meisten spätestens zu dieser Zeit dazu entschieden, das Baby mit ins Schlafzimmer zu bringen. Hier ist es dann zügig eingeschlafen. Nach 2 – 3 Monaten haben beinahe alle Eltern mit dem „im eigenen Bett schlafen“ komplett aufgegeben und es mit ins Elternbett genommen. Das Beistellbett am Bett hat allerdings ebenfalls nicht funktioniert, sodass die Babys komplett mit im Elternbett geschlafen haben.

Ich habe mich trotz allen Berichten von Eltern vor meiner Geburt dazu entschieden, dass ich mein Baby niemals ins Elternbett nehme, da die Gefahren zu hoch sind. Nun ja … dies in der Theorie. Die Praxis sah dann anders aus – wie bereits oben im Beitrag beschrieben.
Gemeinsam im Kinderzimmer gibt es keine Fallmöglichkeiten für den Kleinen, da er aus dem Bett herauskrabbeln kann und alles was wir für unsere Nacht benötigen direkt nebenan. Auch den Papa halten wir mit dieser Variante nachts nicht mehr wach und er kann ausgeschlafen zur Arbeit. Von nun an, gab es kein Geweine mehr beim Einschlafen.

Schau einfach selbst was für dich und dein Baby am besten passt und lasse dir nichts von anderen Leuten einreden, ganz egal wie viel Kinder sie bereits aufgezogen haben.

Viel Erfolg mit eurer Einschlafbegleitung wünscht eure Magdalena.

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