Wassergeburt

Du planst eine Wassergeburt oder überlegst, ob sie für dich in Frage kommt?
Ich stelle dir hier die Vor- und Nachteile vor und erkläre dir, worauf du achten solltest.

Wie verläuft eine Wassergeburt?

Es gibt für die Krankenhäuser einen großen Unterschied zwischen „Entspannung in der Geburtswanne während den Wehen“ und „der Austrittsphase in der Geburtswanne“.
Dies war mir bei meinen Überlegungen als ich Schwanger war noch gar nicht bewusst. Denn es möchten viele Frauen während den Wehen in die Wanne, steigen aber schnell wieder heraus. Dies kann verschiedene Gründe haben.

Aber wir beginnen mal ganz von Vorn:

Als aller erstes solltest du ein Krankenhaus auswählen, welches überhaupt eine Geburtswanne besitzt. Bei den meisten wird dies aber der Fall sein. Als nächstes solltest du zu Hause in deiner Wanne testen, wie wohl du dich mit höchstens 37 Grad fühlst. Diese Temperatur sollte zumindest gegeben sein, wenn dein Baby geboren wird.

Du kannst bereits in der Geburtsvorbereitung deinen Wunsch einer Wassergeburt im Krankenhaus äußern. Es kann schon mal im Voraus vermerkt werden – beachte allerdings, dass eine „Reservierung“ nicht möglich ist.

Wenn es dann soweit ist, frage lieber so schnell wie möglich nach, ob die Geburtswanne überhaupt frei ist. In der Regel gibt es nur eine Wanne. Wenn eine Frau bereits in diesem Raum sein sollte, kann es also durchaus sein, dass die Wanne für den ganzen Tag oder länger belegt ist. DIES SOLLTE DIR VON ANFANG AN BEWUSST SEIN! Du kannst also so viel planen wie du willst – es kann immer ganz anders kommen als gedacht. Eine Belegung heißt allerdings nicht immer, dass du deinen Wunsch nicht erfüllen kannst. Sehr viele Frauen steigen schnell wieder aus der Wanne.

Sollte der Raum frei sein, kannst du dich entscheiden, ob du bereits während den Wehen in die Wanne möchtest. Wenn du dir unsicher bist: Probiere es einfach aus. Hinaus kannst du natürlich jeder Zeit. Wenn es dir guttut, wird die Geburtswanne für dich blockiert, solange du dich in dem Raum aufhalten möchtest.

Das Wasser kannst du jederzeit auffüllen, wieder erwärmen oder abkühlen. Je nachdem was dir gerade hilft. Es sollte, während du dich in der Wanne befindest, immer jemand mit dabei sein, da dein Kreislauf verrücktspielen könnte.
Du kannst die Hebamme bitten ein Aroma (wie z.B. Lavendelöl) in das Wasser zu geben. Dies kann die Entspannung während den Wehen fördern.

Immer wieder wird die Hebamme zu dir kommen und die Herztöne deines Babys sowie die Öffnung des Muttermunds überprüfen. Zwischen den Kontrollen, wirst du mit deinem Partner alleine gelassen (außer du benötigst Hilfe).

WICHTIG: Solange du dich in der Wanne befindest, dürfen dir keine Infusionen mit Schmerzmittel gelegt werden. Eine PDA ist ebenfalls nicht möglich. Dies ist ein Grund, weshalb viele Frauen schnell aus der Wanne steigen oder es gar nicht erst in Frage kommt.

Sobald die Presswehen kommen, wird dir ein Gurt (es geht auch im Wasser) angelegt, damit die Herztöne deines Babys kontrolliert werden können. Du kannst im Wasser also nun liegend, auf den Knien oder in allen möglichen Positionen gebären. Probiere bereits während den Wehen Positionen aus, die für dich angenehm sind.

Sollte es Probleme geben die Herztöne zu kontrollieren, kann es durchaus sein, dass du aus diesem Grund aus dem Wasser musst. Die Sicherheit von dir und deinem Baby geht nun mal vor.

Deine Begleitung darf neben dir, hinter dir oder auch im Wasser platz nehmen.

Wenn es dann endlich soweit ist und dein Baby geboren wurde, darfst du dir im Wasser gerne Zeit lassen und dein Baby ganz langsam an die Oberfläche führen. So lange es noch nicht an die Luft gekommen ist, bekommt es weiterhin Luft durch die Nabenschnur. Sollte es bereits an die Luft gekommen sein, fangen die Lungen an zu arbeiten.  

Vorteile einer Wassergeburt:

  • Entspannung im warmen Wasser
  • Schmerzen sind bei vielen Frauen in der Wanne schwächer.
  • Deine Begleitung darf mit in die Wanne (wenn ihr das wünscht).
  • Der Moment der Geburt kann ganz besonders sein, wenn ihr euch Zeit lasst und das Baby ganz langsam aus dem Wasser holt.
  • Dein Baby kann sich erst einmal an Luft und Kälte gewöhnen. Es wird nicht so schnell aus seiner gewohnten Umgebung gerissen.

Nachteile einer Wassergeburt:

  • Eine PDA ist nicht möglich.
  • Du Darfst nur schwache Schmerzmittel bekommen.
  • Dein Kreislauf könnte durcheinander sein.
  • Da Krankenhäuser in der Regel nur eine Wanne haben, könnte es sein, dass der Raum belegt ist.
  • Bedenke, dass das Wasser häufig sehr dreckig aussehen könnte. (Fluchtblase platzt, Blut kommt hinaus etc.)
  • Einige Hebammen mögen keine Wassergeburten, da sie im Wasser keinen guten „Blick“ haben.
  • Frühgeburten, Mehrlingsgeburten oder Beckenendlagen sollten laut den Ärzten nicht im Wasser durchgeführt werden.

So ist es bei mir abgelaufen:

Während meiner Schwangerschaft hatte ich von den Vorteilen einer Wassergeburt gehört und mir war klar: Das möchte ich auch.
Als ich während meiner Wehen im Krankenhaus Scherzmittel verlangte, da die Schmerzen schon sehr stark waren, wurde mir empfohlen, zunächst in eine warme Wanne zu steigen und zu schauen, ob die Wärme mir ohne Schmerzmittel helfen könnte. Schließlich wusste die Hebamme, dass ich ohnehin hineinwollte. Nachdem ich es ausprobiert hatte, war ich positiv überrascht und konnte einige Stunden ohne Schmerzmittel auskommen.
Als es noch schlimmer wurde, bekam ich einen Tropf und konnte danach etwas entspannen zwischen den Wehen.
Als es soweit war, wollte ich in der Wanne bleiben, doch leider gab es Komplikationen, sodass ich schnell hinausmusste.

Auch wenn die letzte Phase in der Wanne nicht geklappt hat, würde ich mich immer wieder dazu entscheiden während den Wehen in die Geburtswanne zu gehen. So konnte ich stundenlange Wehen überstehen und es fiel mir dort wesentlich leichter als außerhalb der Wanne.

Eine wundervolle Wassergeburt wünscht eure Magdalena.

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