Von einem Bilirubinwert hatte ich bis vor der Geburt meines Sohnes noch nie etwas gehört.
Zu den allgemeinen Informationen zu diesem Thema (Was ist es – wie wird es behandelt etc.) gelangst du hier:
In diesem Beitrag erzähle ich dir unsere Geschichte zum Thema Bilirubinwert, wieso es dazu gekommen ist und wie unsere Behandlung ausgesehen hatte.
Zwei Tage nachdem mein Schatz geboren wurde, wurden wir aus der Klinik entlassen. Zum Ende hin gab es die erste Bilirubinwert-Untersuchung.
Schon vor der Untersuchung sagte mir die Krankenschwester, dass er schon optisch ohne Frage eine Gelbstich hat. Ich war darüber etwas verwundert, da mir vorher und auch zu diesem Zeitpunkt kein gelblicher Ton auffiel.
Der Wert wurde anhand einer Blutuntersuchung getestet. Hierzu nahm sie mit einem Winzigen Röhrchen über die Fußsohle Blut ab. (Im Nachhinein habe ich mitbekommen, dass es hilfreich ist, wenn die kleinen Füßchen vorher etwas wärmer gemacht werden.) Nach der Untersuchung, die einige Minuten dauert, teilte mir die Krankenschwester bereits mit, dass der Wert etwas erhöht ist aber noch im Normalwert liegt. Wir sollten dies mit Hilfe unserer Hebamme im Auge behalten. In den meisten Fällen würde es sich von selbst erledigen.
Neben dem etwas erhöhten Wert, gab es leider Stillschwierigkeiten. Dies war mir zu dem Zeitpunkt noch gar nicht so richtig bewusst, denn der Kleine ließ sich immer wieder anlegen und blieb 30 bis teilweise 60 Minuten dort. Er weinte die Nächte durch und es war schwierig zu sagen, woran es lag.
Nach kurzer Zeit ließ er sich allerdings nicht mehr richtig anlegen und er wurde immer ungeduldiger bei den Versuchen. Am 6. Tag entschieden wir und mit der Hebamme dazu etwas Premilch nach dem Stillversuch anzubieten.
An seinem 7. Lebenstag schickte uns die Hebamme nun in die Kinderklinik, um den Bilirubinwert zu messen, da das Gewicht des Kleinen stetig gesunken ist. Dies ist in den ersten Tagen zwar normal um ca. 10 % des Geburtsgewichtes, allerdings waren wir bereits bei 15 % angelangt.
In der Klink wurde mir dann bestätigt, dass der Wert schlechter geworden und wir aufgrund des geringen Körpergewichtes in eine Kinderklink sollten. Da in dieser Klink keine Betten mehr frei waren wurde ich gefragt, ob es für mich in Ordnung wäre, wenn der Kleine ohne mich dortbliebe. Für mich ein Schock und es kam nicht in Frage beim Baby alleine zu lassen. Der Arzt verabschiedete sich für 15 Minuten und wollte die Situation abklären. Zu meinem / unserem Glück konnte noch ein Platz gefunden werden und wir blieben beide dort. Mein Mann machte sich mit einigen persönlichen Dingen auf den Weg zu uns und durfte bei den weiteren Untersuchungen dabei sein. Aufgrund der Pandemie durfte er vorher nicht dabei sein.
Es wurden weitere Tests und Messungen gemacht und wir wurden auf unser gemeinsames Einzelzimmer geschickt.
Wir sollten ihn nun vor und nach dem Stillen wiegen und hier der nächste Schock. Die Wage zeigte kein einziges Gramm an… keine einzige Nachkommastelle war erhöht. Nun war klar, wieso er die Nächste durchgeweint hatte und wieso er teilweise eine ganze Stunde an der Brust war.
Wird also zu wenig getrunken, sinkt das Gewicht und es wird zu wenig Urin abgelassen (wodurch das Bilirubin ausgeschieden wird). Der Wert würde immer weiter steigen.
Nach einer Runde Premilch wurde der Kleine nur in Windeln in einen Glaskasten gelegt, bekam eine Augenbinde zum Schutz und ein Messgerät am Füßchen.
Hier sollte er nun für die nächsten 8 Stunden bleiben. Natürlich wurde er, sobald er weinte, herausgenommen und gestillt. Nach dem stillen bekam er einige Tropfen Muttermilch aus der Flasche, die ich in der Zeit, in der er in seinem Kasten lag, abgepumpt hatte. Hiernach bekam er dann zusätzlich Premilch (so viel bis er satt war). Und dies taten wir dann alle 1.5 bis 2 Stunden. An Schlaf war bei mir nicht zu denken, da ich nur mit Abpumpen (was sehr schleppend funktionierte) und stillen beschäftigt war.
Ab dieser Nacht wurden endlich die Windeln voll… so voll, dass die Kleidung ebenfalls durchnässt war und mir schon bald zahlreiche Bodys ausgingen.
Am nächsten Morgen wurde erneut getestet und gewogen. Wir sollten so weiter machen mit dem Stillen, Abpumpen und über die Flasche reichen, sowie zum Schluss Premilch nach Bedarf reichen. Der Kleine konnte nun endlich 2 Stunden am Stück schlafen. An diesem Abend und in der Nacht gab es allerdings weiterhin keinen Schlaf für mich. Denn durch das ständige Abpumpen schmerzten meine Brüste so stark, dass ich es nicht aushalten konnte. Auch mein Unterleib schmerzte dadurch sehr stark. Schmerzmittel hatte ich keine dabei und auch das Personal durfte mir keine Tabletten reichen. So musste ich mit einem wärmenden Kirschkernkissen für den Unterleib und Kühlakkus für meine Brüste zurechtkommen.
Nach 3 Nächsten dann endlich die guten Nachrichten. Der Bilirubinwert war nun niedrig genug und das Gewicht des Kleinen ist wieder soweit gestiegen, dass wir unter die 10 % Grenze gekommen sind.
Noch nie war ich so froh mit meinem Baby wieder zu Hause zu sein.
Viel Erfolg mit dem Gewicht eures Schatzes und somit einem guten Bilirubinwert wünscht euch eure Magdalena.